Ofen
Dieser Ofen, der den optischen Mittelpunkt in einem 160 Jahre alten Fachwerkhaus bildet, steckt voll durchdachter Technik. Der Grundofen wurde aus Schamotte gemauert, um einen höchst möglichen Wärmespeichereffekt zu erzielen, wodurch eine Wärmespeicherung von bis zu 18 Stunden erreicht wird. Der Heizeinsatz besitzt ein Feuerungssystem, dass sich in seiner Konstruktion deutlich von herkömmlichen Kachelofenfeuerungen unterscheidet.
Die zweistufige Feuerung unterteilt sich in den tiefliegenden Glutbereich im Feuertopf (bewirkt einen sehr schnellen Anheizvorgang und einen langflammigen sauberen Ausbrand) und die darüber angeordnete Hochtemperatur-Brennkammer aus Schamotte mit nachgeschalteten Heizgaszügen. Diese Konstruktion ist außergewöhnlich effektiv und wirkungsvoll in der Heizleistung.
Raumklimatische und wärmetechnische Vorzüge des Ofens werden mit einem Hauch Romantik durch die Nähe des sichtbaren Feuers ergänzt. Um die Wärme optimal auszunutzen, werden die Rauchgase nicht gleich in den Schornstein geführt, sondern vorher über sogenannte Züge (Steig- und Fallzüge) geleitet. Diese Züge wurden auch unter der Sitzbank verlegt, so dass diese beim Heizbetrieb, falls erwünscht, angenehm warm ist und zum Verweilen geradezu einlädt. Die Zirkulation der Warmluft kann stufenlos über einen Ventilator gesteuert werden.
Bratäpfel und sonstige Leckereien lassen sich im Backfach köstlich zubereiten.
Bei aller Technik sollte der Ofen nicht nur Wärmeerzeuger sein, sondern auch zum gepflegten Einrichtungsstil des Hauses passen.
Die Kacheln die um den Ofen verlegt worden sind stammen aus dem Dachboden und waren um eine Räucherkammer, die dort stand verlegt. Sie sind handgemacht (ca. 1870) und waren ebenso schwarz wie die Räucherkammer. Nach einer gründlichen Reinigung mit der Drahtbürste konnte ich die meisten davon wieder für den neuen Ofen verwenden.
